© Schützengilde Minden-Nordstadt e.V.
Geschichte der Schützenvereine
Der Schützenverein (auch Sportschützenverein oder Schützenbruderschaft) in seiner heutigen Form entstand im frühen 19.
Jahrhundert im Gefolge der napoleonischen Kriege. Seinen Ursprung hat er in mittelalterlichen Städten, z. B. in der
Karlsschützengilde in Aachen und den Nürnberger Schützengesellschaften. Älteste urkundliche Erwähnungen von
Schützengilden stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich und 1190 aus Düsseldorf. Die Mitglieder bestanden zunächst
vielfach aus Kriegsveteranen, wie der bisherigen freiwilligen Heeresverbände, z. B. des Lützowschen Freikorps. Neben
gesellschaftlichen und sozialen Aspekten kamen den Schützenvereinen lange Zeit auch politische Funktionen zu. Im Vormärz
(1815 - 1848) wurden die Schützenvereine zu wesentlichen Trägern nationaldemokratischer Opposition gegenüber der
einzelstaatlichen Fürstenherrschaft und blieben dies bis weit in die Gründerzeit hinein.
Nach der Kapitulation der Wehrmacht verboten die Alliierten die Schützenvereine als uniformierte Waffenträger zunächst
ganz. Erst Anfang der 1950er-Jahre wurden sie in der alten Bundesrepublik wieder zugelassen. In der DDR blieben sie
untersagt. Der Schießsport wurde in den staatlichen Sportorganisationen DTSB und GST betrieben. Vereinzelt war es in
diesem Rahmen auch möglich, Teile der alten Traditionen, wie z.B. Königsschießen und Schützenfeste, eingeschränkt
durchzuführen. In den neuen Bundesländern erfolgten deshalb ab Anfang 1990 Wiedergründungen alter Vereine. Dazu
bildeten sich auch zahlreiche neue Schützenvereine. Die lange Zeit der Unterbrechung führt allerdings bis heute zu einer
schwächeren Ausprägung in der Organisations- und Mitgliederstruktur als in den meisten alten Bundesländern. Doch auch
dort konnte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer nahtlos an alte Traditionen angeknüpft werden. Die Diskreditierung
jedweder Form von Nationalismus war dafür nach 1945 zu stark. Hinzu kam mit dem politisch-gesellschaftlichen Umbruch der
1968er-Bewegung auch die Problematisierung des traditionellen militärischen Habitus der Schützenvereine.
In der Folge entwickelten sich die Schützenvereine zunehmend auch zu Sportvereinen. Der Deutsche Schützenbund
organisierte sich erfolgreich in den entsprechenden internationalen Dachverbänden und entwickelte sich zur sicheren
Medaillenbank bei Olympischen Spielen. Außerdem übernahm er maßgeblich die Ermöglichung und Beaufsichtigung eines
geregelten sportlichen Schießbetriebes nach dem Waffengesetz.
Quelle: Auszüge aus Wikipedia
Sport, Tradition, Geselligkeit